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Regenwald Report 01/2024 · Sumatra

„Das Gold zerstört unsere Lebensquellen“

Illegaler Goldabbau auf Sumatra 5.000 Hektar sind in Waldschutzgebieten in Nagan Raya durch illegalen Goldabbau zerstört worden (© Junaidi Hanafiah)

In der Provinz Aceh auf Sumatra wollen unsere Partnerorganisationen den verheerenden Goldabbau eindämmen. Rita Glaus von Rettet den Regenwald hat die Frauenkoalition für Umweltschutz getroffen.

Aceh im Norden Sumatras ist gesegnet mit Korallenriffen, Mangrovenwäldern, Torfsumpf- und Bergregenwäldern. Es gibt Orang-Utans, Elefanten, Tiger und die letzten Sumatra-Nashörner. Aceh strebte drei Jahrzehnte lang die Unabhängigkeit an. Nach dem Tsunami 2004 sprach Indonesien Aceh eine Sonderstellung zu und gewährte die Einführung der Scharia. 

Von Ländern, in denen Scharia gilt, hört man, dass Frauen kein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben führen können. Umso bewundernswerter sind die starken Frauen der Frauenkoalition für Umweltschutz in Nagan Raya.

„Der illegale Goldabbau weitet sich schnell aus, zerstört die Wälder und verschmutzt unsere Flüsse! Wir können kaum noch Reis anbauen. Das Wasser ist giftig. Unsere Kinder haben Hautausschlag vom Baden im Fluss. Zum Trinken und Wäschewaschen müssen wir Wasser kaufen“, erzählt Rahmad Syukur, Direktor unserer Partnerorganisation APEL Green Aceh.

Frauenkoalition auf dem Weg ins Goldabbaugebiet Die Frauenkoalition auf dem Weg ins Abbaugebiet (© APEL Green Aceh)

„Wir wollten mehr über die Zustände in den Abbaugebieten wissen. Deshalb haben wir beschlossen, am Goldwaschen teilzunehmen, um dort verdeckt zu ermitteln“, erklärt Taufik von der Aceh Wetland Foundation – ebenfalls Partner von Rettet den Regenwald. „Aber da die Sicherheitskräfte in den Goldgruben auf neue männliche Arbeiter misstrauisch reagieren, hat unsere Frauenkoalition die Recherchen übernommen. Denn die Wachleute vermuten nicht, dass Frauen investigativ arbeiten.“

Tatsächlich kehrten die Frauen mit schockierenden Informationen zurück: „Dort wird mit schwerem Gerät gebaggert. Daneben sind etwa hundert Frauen beim Goldwaschen. Viele bringen ihre Kinder mit und bleiben dort bis zum Morgengrauen“, erzählt Suwarni von der Frauenkoalition.

„Es sind Frauen aus der Umgebung, aber auch von weiter her. Weil die Felder weniger Ernte einbringen und die Fische in den Flüssen sterben, sind die Familien auf andere Einkünfte angewiesen. Viele Frauen haben Schwierigkeiten, ihre Kinder zu ernähren und in die Schule zu schicken.“ 

Die gesammelten Daten leiten unsere Partner an die Polizei weiter. Mit der Hoffnung, dass die massive Zerstörung der natürlichen Lebensquellen zurückgeht.  

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